

Was ist passiert: Populisten rufen „Italien zuerst“ – auch im ökonomischen Sinne
Die neuen Koalitionäre von Lega Norte und der 5Sterne-Bewegung planen gemäß ihren Wahlversprechen einige soziale Wohltaten (Rentenreform, Steuersenkungen, Grundeinkommen von rd. 120 Mrd. € umzusetzen. In welchem Zeitraum, ist noch offen. Darüber hinaus fordern sie einen Schuldenschnitt von 250 Mrd. € (11% der Staatschulden). Keine Geschenke droht die EU, unsere Wirtschaftslage erfordert da – kontern die Italiener.
EU-Schuldenberge: Wenn es alle machen, steigt der Durchschnitt und es kann Gutes herauskommen
Regelbruch nur dann gefährlich, wenn ihn die falschen begehen
Die Regierung des deutschen Michels pocht immer auf Einhaltung der Verträge, solange sie selber davon nicht betroffen wird (z.B. werden die Maastricht-Regeln durch Berlin auch nicht eingehalten). Italiens neue Machthaber werden schon jetzt davor gewarnt, die unter Vorgänger Monti beschlossenen Sparpakete zu brechen. Bis 2020 soll die Südländer ohne Neuverschuldung auskommen.
Neue (italienische) Sozialtaten nein, (deutsche) Migrationsunsummen ja – die überdotierten Belehrer wieder an vorderster Front
Der kritische Leser weiß, dass über die hiesigen Migrationszwangskosten von jährlich gut 30 Mrd. € – allein über 20 Mrd. € zahlt schon der Bund – geschwiegen wird. Schlimmer noch, diese horrenden Summen – die Mütterenten von knapp 7 Mrd. € wurden massiv bekämpft – wurden von vielen Hofökonomen der Forschungsinstitute (DIW & Co.) und Medien (ARD & Co.) als Konjunkturprogramm umdefiniert Dabei stellen diese, ökonomisch gesehen, genauso Konsumausgaben, wie die o.g. sozialen Wohltaten Italiens,. Bislang fehlt im Merkel-Land ein gesamtdeutscher Migrationskostenbericht – sollte von der AfD- über den Bundestag eingefordert werden – und über die Finanznot der deutschen Kommunen, schweigt sich die überdotierte Schreiberelite beharrlich aus. Denn der deutsche Gutmensch durchschaut den ganzen Kennzahlenwust nicht und übersieht die Versteckspielchen. „Wir schaffen das!“ und die Italiener schaffen wohl nicht.
Kapitalmärkte sehen schon lange keine Gefahr
Nur die Börsen lassen sich nicht für dumm verkaufen. Der italienische Aktienindex MIBX, statt einzubrechen, steigt seit gut zwei Jahren. Wenn er in den vergangenen acht Jahren seit der Finanzkrise 2009 dennoch nichts zugelegt hat, so muss folgende Erklärung nicht falsch sein: Die Wirtschaftslage in dem wachstumsschwachen EU-Land bleibt zwar permanent schlecht, sie wird durch das neue Regierungsprogramm aber nicht verschlechtert. Über die abwartende Haltung der italienischen Rentenmärkte wurde bereits im Beitrag
https://finanzer.eu/diskussion-um-schuldenerlass-italienische-staatsanleihen-kaufen/
berichtet. Die Hofreporter und -analysten könnten jetzt anführen „Na ja. diese irrationalen Börsen…“ . Zur Realität gehört auch: Egal ob sie richtig oder falsch liegen, Hauptsache sie machen ihren Propagandajob. Ein Fondsverwalter wird gefeuert, wenn er auf diese politisch korrekten Leute hört und immer Verluste einfährt.
Dr. Viktor Heese – Finanzanalyst und Fachbuchautor; www.finanzer.eu, www.prawda24.de
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